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SC09-Ehrenmitglied Hennes Welters ist tot
Der Ur-Oestricher prägte nicht nur den Fußball, sondern auch die Karnevalisten der Brückstraße.
(Quelle: Ein Bericht der RP-Online vom 24.09.2022 Hans Groob)
Hennes Welters ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Foto: Familie
Heimat- und Vereinstreue waren für den 1949 im Stadtteil Oestrich geborenen Hennes Welters wichtige Lebenseinstellungen. Dass Hans, den aber jeder mit Hennes ansprach, nun vor wenigen Tagen sein Leben auf Mallorca in Gottes Hand gab, das könnte damit zu tun haben, dass er die Lieblingsinsel der Deutschen ein klein wenig wie seine Heimat gesehen hatte. Dort verbrachten die Alte-Herren-Fußballer des SC 09 Erkelenz in der Übergangszeit vom Sommer auf den Herbst in Regelmäßigkeit einen mehrtägigen Saisonabschluss – man fühlte sich einfach wohl. Allerdings war das bei Hennes an besagtem Donnerstag nicht so, er fühlte sich „nit joot“, wollte lieber im Hotelzimmer bleiben, „vielleicht noch nachkommen“. Es war so um 3.30 Uhr, „da brach unsere heile Fußballwelt zusammen“, weiß Andreas Walter, der mit Welters ein Zimmer teilte, nachdem die Kicker sich nach ihrem Kumpel erkundigen wollten. Wann Welters, der eine Lehre als Fußbodenverleger und Raumausstatter bei der Firma Hüben absolviert hatte, und später für die Stadt Erkelenz als Hausmeister tätig war, wieder Erka-Heimatboden erreicht und bestattet werden kann, „das kann durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen“, sagt Stefanie Wehe vom gleichnamigen Bestattungshaus, „weil die Gespräche mit den spanischen Behörden intensiv sein können“. Erschwerend kam noch hinzu, dass Tochter Britta Wiedenhoff mit ihrer Familie kurzfristig aus einem Kroatienurlaub zurückgerufen werden musste. Hennes Welters war von Hause aus Fußballer, hat in Oestrich als Straßenkicker angefangen, „ist dann zu uns gekommen, wo er in allen Altersklassenmannschaften der Schüler und Jugend gespielt hat, ehe er in den Seniorenbereich wechselte, dort sogar Einsätze in der Ersten hatte“, sagt der langjährige SC-09-Geschäftsführer Rolf Kasner (82). Er übergab Welters gerne an die Alte-Herren-Abteilung, wo ihm Abteilungsmeister Reinhard Gaspers nach vielen Jahren bester Organisationsarbeit bei der Gestaltung der Saison- und Turnierspielpläne sogar die Ehrenmitgliedschaft übertrug. Blau-Weiß waren auch die Farben seine zweiten Leidenschaft: Welters gehörte zu den Jecken, die dafür sorgten, dass den 1984 erstmals öffentlichen Karnevalsfreunden der Brückstraße nicht der Spaß an der Freud ausging. Die Sitzungen im Vereinslokal, der Traditionskneipe Corsten, fanden stets zu Ehren der närrischen Regenten statt, das sind bei den KFBlern Fürstin und Fürst, oder aber Dreigestirne. Das von Hennes Welters mit auf den Weg gebrachte Konzept, eigene Leute in die närrische Arena zu schicken, wurde schließlich als Fünf-Sterne-Kneipenkarneval immer populärer. Hier sah man Leute vom Fach in „Äktschen“, wie der Karnevalist sagt: Hennes und Ehefrau Änne waren nicht nur ein beliebtes Fürstenpaar, sie verkauften fleißig Sessionssticker, deren Erlös in fairen Anteilen in den Erkelenzer Kindergärten an der Brückstraße sowie im Flachsfeld bei der Erfüllung mancher Wünsche half – genau wie bei der Kinderkrebshilfe Aachen. Diese Hilfsaktionen, für die sich auch die als Funkenmariechen showreife Welters-Tochter Britta Wiedenhoff warb, brachte insgesamt mehrere zehntausend Euro zusammen. Das nennt man dann wohl nachhaltigen Karneval. Der SC 09 Erkelenz wird Hennes Welters stets in guter Erinnerung behalten und wünscht der Familie und Freunden viel Kraft in dieser schweren Zeit. |